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Punktlandung

Die Stadt Neubulach beauftragte die KiB Kommunalentwicklung, als Erschließungsträger das Baugebiet "Hintere Steigäcker II" zu entwickeln. Die KiB wiederum hat die KIRN INGENIEURE mit der Erschließungsplanung für die Infrastrukturmaßnahmen beauftragt. Das Baugebiet liegt in der Kernstadt südlich der Schauinslandstraße. Die Baumaßnahme umfasste den Straßenneubau (mit Anlage von Parkplätzen und Gehwegen) einschließlich Straßenbeleuchtung, Erschließungsarbeiten für eine Trennkanalisation und Wasserleitungsarbeiten.

Das Baugebiet, bislang als Wiesen- oder Ackerland genutzt, weist eine Größe von ca. 3,1 ha auf.

 

­Nach Abschluss des von unserer Erschließungsträger-Gesellschaft KiB (www.kib-erschliessung.de) zügig und effizient durchgeführten Umlegungsverfahrens erarbeiteten die KIRN INGENIEURE auf Grundlage eines vorliegenden städtebaulichen Konzepts die Vorplanung. Bereits in diesem frühen Stadium stimmten sich die Planer der KIRN INGENIEURE zum Thema Entwässerung eng mit dem Landratsamt ab. Die enge Zusammenarbeit wurde über alle Planungsschritte beibehalten und selbstverständlich war auch die Stadt Neubulach eingebunden.

 

Die Straßentrassierung und die Straßengradiente orientieren sich weitgehend am bestehenden Gelände. Einige Abweichungen davon sind durch die Hanglage des Geländes bedingt.

Es wurden 780 m Straße und 190 m Gehweg realisiert. Die Ausführung der Fahrbahn erfolgte in Asphaltbauweise. Für die Gehwege und die insgesamt 28 öffentlichen Parkplätze wurde eine Befestigung mit Betonpflaster gewählt.

 

Besonderes Augenmerk galt der Schmutzwasser- und der Regenwasser-Kanalisation:

Gemäß Wasserhaushaltsgesetz soll Niederschlagswasser versickern oder ortsnah in ein oberirdisches Gewässer abgeleitet werden. Diese Anforderung konnte im Erschließungsgebiet durch ein Trennsystem realisiert werden.

 

Die Schmutzwasserkanalisation

Das anfallende Schmutzwasser wird über einen Schmutzwasserkanal zum bestehenden Mischwasserkanal abgeleitet. Die Bemessung des Schmutzwasserkanals erfolgte gemäß den Empfehlungen der DWA A118 unter Annahme eines Spitzenabwasseranfalls von 4,0 l/sek. auf 1000 Einwohner. 

 

Die Regenwasserkanalisation

Das Niederschlagswasser der Straßen sowie der Dach- und Hofflächen wurde separat über einen Regenwasserkanal zum neu geplanten und gebauten Retentionsbecken geführt.

 

Da kein Allgemeiner Kanalisationsplan vorlag, führten die KIRN INGENIEURE eine hydraulische Berechnung zur Festlegung der Dimensionierung durch. Das Regelwerk empfiehlt für die Dimensionierung von Regenwasserkanälen in Wohngebieten, ein 2-jähriges Regenereignis mit einer von der Geländeneigung abhängigen Regendauer zu verwenden. Im vorliegenden Fall ergab sich hieraus ein 2-jähriges Regenereignis mit 10 Minuten Dauer. Die geplante Regenwasserkanalisation wurde so dimensioniert, dass eine Auslastung von 90 % nicht überschritten wird.

Das Rententionsbecken

Um die Abflüsse des Regenwasserkanals aufzunehmen, zwischenzuspeichern und gedrosselt dem Ziegelbach zuzuführen, wurde ein Retentionsbecken angelegt. Dieses wurde als Erdbecken für ein Stauvolumen von 490 m3 ausgebildet. Ein Drosselschacht ermöglicht die Regelung der Einleitmenge in den Ziegelbach.

 

Die Versorgungsinfrastruktur

Die Wasserversorgung erfolgt im Württembergischen System mit duktilen Gussrohren in Nennweite DN100.

Gleichzeitig wurden auch Gas-, Strom- und Telekommunikationsleitungen sowie ein zusätzliches Leerrohr mitverlegt.

Eine gleichmäßige Ausleuchtung des Verkehrraumes konnte durch eine optimierte Aufstellung der 32 Straßenleuchten realisiert werden.

 

Dank gründlicher Vorplanung und hervorragender Zusammenarbeit von Planern, Auftraggeber, ausführenden Unternehmen, Versorgern und zuständigen Behörden konnte die Erschließungs-maßnahme „Hintere Steigäcker II” exakt im geplanten Zeit- und Kostenrahmen abgeschlossen werden ­– „eine echte Punktlandung”.

 

Tobias Rau

Dipl.Ing.(FH) / Dipl.Wirtsch.Ing.(FH)

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